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Über Sabotage als eine der schönen Künste

Mittwoch 30. Juli 2008

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Der folgende Text wurde von einigen GenossInnen im Zusammenhang der
Verhaftungen vom 11. November geschrieben und soll im weiten Umkreis verbreitet
werden. In Zeiten der "Krise", wenn der Staat die Kapitalisten mit Milliarden
Dollar überhäuft, versucht er ein weiteres Mal einige "böse Rebellen" zu isolieren,
um sie alle zu eliminieren. Wir werden dieses betrügerische Spiel nicht mitspielen.
Mensch muss wirklich blind sein, um in Sabotage nicht die klassische Waffe der
Ausgebeuteten zu erkennen. Und ein schlechtes Gedächtnis dazu, um zu vergessen,
dass RebellInnen in keinem sozialen Krieg darauf warten, das sich alle bewegen,
bevor sie damit beginnen ihre Wut auszudrücken.

Von den Riots [in den Banlieus] im November 2005 zu den Riots gegen [das
Ersteinstellungsgesetz] CPE im Frühling 2006, von Fabrikbesetzungen und den
Entführungen von Bossen zu den ungezählten Sabotageaktionen während der
Kämpfe der BahnarbeiterInnen im November 2007 wurde es vielen Menschen
klar, dass unsere Situation, dass Ausbeutung und Elend nicht durch Betteln beendet
werden kann.

In dieser Gefängnis-Gesellschaft wird von uns erwartet, dass wir glauben, in der
besten aller möglichen Welten zu leben: In der Waren-Demokratie. Und sie versuchen
mit Elektroschockern und Stimmzetteln uns zu zwingen, es zu glauben. Die
Kriege und die Vergiftung des Planeten für Geld erinnern uns nichts desto trotz
unmissverständlich daran, dass Kapitalismus ein System ist, dass mit dem Tod
handelt und dass der Staat kein Freund ist, sondern ein Feind.
Und so müssen wir den Kampf erwidern, um zu zerstören was uns zerstört.
Kämpfen, individuell und kollektiv, wo immer wir sind, für eine Welt befreit von den
Fesseln der Ausbeutung und Unterdrückung. Wir dürfen uns nicht von ihren
Strafgesetzbüchern und ihrer Moral diktieren lassen, was
wir tun. Es ist unsere Wut und unsere Ethik, die uns leiten.
Am 11. November wurden zehn Personen im Zuge einer
neuerlichen Aktion des Terror-Ministeriums festgenommen
und beschuldigt, am Wochenende zuvor die
Oberleitungen [der französischen Bahn] SNCF sabotiert
zu haben. Journalistische Bullen, PolitikerInnen und
Schakale kamen von allen Seiten herbeigeeilt, um eine
imaginäre "anarcho-autonome" Bewegung zu denunzieren.
Unter dieser Ãœberschrift einer "Vereinigung von
Kriminellen mit terrroristischen Zielen" waren bereits drei
GenossInnen verhaftet, und einige für neun Monate festgehalten
worden. Sie sollen im Mai 2007 versucht haben
ein Polizeifahrzeug in Paris in Brand zu setzen, als die
Wut explodierte, um den zu dieser Zeit gewählten
Präsidenten [Sarkozy] zu begrüßen.

In Zeiten der "Krise", wenn der Staat die Kapitalisten mit
Milliarden Dollar überhäuft, versucht er ein weiteres Mal
einige "böse Rebellen" zu isolieren, um sie alle zu eliminieren.
Was interessiert es, ob sie schuldig sind oder
nicht; wir überlassen diese Kategorien den Robe tragenden
Kröten und ihren Handlangern.

Weil die Leidenschaft für die Freiheit nicht in eine
A.B.K.Ü.R.Z.U.N.G. gequetscht werden kann, fürchten die
Herrschenden nichts so sehr, wie die Verbreitung und
anonyme Wiederholung dieser Angriffe. Solidarität gegen
Staatsterrorismus, mit allen Mitteln, die ihr für angebracht
haltet.

Lasst uns die Züge der alltäglichen Routine zum
Entgleisen bringen.

12. November 2008