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Gegen Angst, Staatsterrorismus, Verarmung und Sozialkannibalismus

Gemeinsames Wirken von Einheimischen und MigrantInnen für das Leben, für Gleichheit und Freiheit

Montag 7. Juni 2010

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Armut – Verarmung – Unterdrückung – Ausbeutung: diese vier Worte charakterisieren die Gegenwart und die Zukunft, die die herrschende Klasse verheißt und gegen die Gesellschaft vollstrecken wird. Während das Überleben zunehmend schwerer wird, haben „Die von Oben“ –die Herrschenden– als einzige Lösung hervorgebracht, dass die Menschen sich gegenseitig attackieren und sich jeder gegen jeden wendet, der vermeintlich als leichter Gegner erscheint. Anstatt der Realität direkt ins Auge zu sehen, wird in Angst gelebt und die ökonomischen und politischen Anordnungen zum Wohl des Landes werden akzeptiert.

Um ihre Pläne zu erreichen konspiriert die wirtschaftliche und religiöse Elite mit Anderen,wie zustechende Faschisten, Massenmedien, Bullen, rassistische Einwohner und Ladeninhaber in kleinen Regionen, die die verschiedenen Interessen teilen.

All diese Personen riechen die Angst und das menschliche Blut und kommen aus ihrem Löchern, wie eine Meute, die als Feind unsere NachbarInnen, den Ärmsten, die MigrantInnen, die Obdachlosen, die Schwächsten lokalisiert hat.

Dieses geschah nach dem grauenhaften Mord an dem 44–jährigen Manolis Kataris , der wegen einer Videokamera tödlich erstochen wurde. In den folgenden Tagen, beginnt eine wilde Jagd in Tatortnähe (bis zum Omonia Platz). Rechtsextreme Gruppen mit Messern, Helmen und Schlagstöcken stechen und schlagen wahllos MigrantInnen. Sie schlagen auch mehrere Geschäfte und Wohnungen kaputt. Die Bullen waren während aller Angriffe anwesend und gewährten den AngreiferInnen ihre Unterstützung. Patrioten und RassistInnen spendeten via Fernsehen oder ihrer Anwesenheit an den Orten der Pogrome in jeder Hinsicht Beifall. Sie stellten die MigrantInnen als Feinde des „Heimatlandes“, der Wirtschaft und Kultur dar und bedienen sich dadurch der Migrationspolitik des Staates.

Gleichzeitig attackierten die FaschistInnen mit Hilfe der Bullen die beiden sich in Nähe des Tatorts des Mordes an M. Kantaris befindenden Squats Skaramaga und Villa Amalias. Diese anarchistischen besetzten Häuser standen bei zahlreichen Gelegenheiten den Kämpfen der MigrantInnen solidarisch bei; so versuchten die BewohnerInnen erneut die Angriffe abzuwehren und vertrieben die Neo-Nazi Handlanger von der „Goldenen Morgendämmerung“.

Die die sich nicht fügen, und sich dem Leben in Unterdrückung und Ausbeutung verweigern und es vorziehen, ohne Vermittlung durch Parteien und AnführerInnen, kollektiv Widerstand zu leisten, stehen entweder faschistischen Banden oder Banden von Bullen gegenüber (wie es der Fall beim Generalstreik vom 11. Mai war).

Durch den äußerst rabiaten Angriff der Polizei verlor ein Demonstrant seine Milz, während unser Mitkämpfer Yannis K. sehr ernsthaft verletzt wurde. Er musste, aufgrund innerer Kopfblutungen im lebensgefährlichen Zustand, ins Allgemeine Krankenhaus von Nikaia gebracht wurde. Er wurde sofort operiert und verblieb für mehrere Tage auf der Intensivstation. Weiterhin befindet sich einer verhafteten Demonstranten, Fotis D. aufgrund falscher Beschuldigungen in Untersuchungshaft. In Form einer mit Molotow-Cocktails gefüllten Tasche stellten ihm die Bullen eine Falle.

Wir wissen, dass es für die Armen, Verelendeten und Unterdrückten schwer ist in den armen Stadtvierteln von Athen zu leben. Durch die Aktivitäten der Mafia und Unterstützung des Staates entsteht eine der inhumansten und gleichzeitig profitabelsten Kooperationen des Kapitalismus. „Die von Oben“ wollen verhindern, dass wir zur Einsicht gelangen, dass die Probleme nicht aufgrund der Schwächsten unter uns oder den „Anderen“ bestehen, sondern durch den Staat in Allianz mit den einheimischen und ausländischen Bossen.

Wir werden keine Lösung für unsere Probleme finden, indem wir der herrschenden Klasse gehorchen und dienen. Die Lösungen werden gefunden, wenn wir alle zusammen unser Leben in unsere eigenen Hände nehmen, ohne FührerInnen, mit gegenseitigem Respekt, Toleranz und Menschlichkeit. Wenn wir unsere Probleme besprechen und in nachbarschaftlichen Versammlungen Lösungen suchen, Gemeinschaft entwickeln, selbst-organisierte Widerstandsräume, Kollektives Bewusstsein und gemeinsame Hilfe schaffen. Wenn wir uns gemeinsam kennen lernen und als Gleichberechtigte gegen die Interessen derer von Oben kämpfen, wenn MigrantInnen und Einheimische eine gemeinsame Klasse bilden und einen Sozialen Kampf gegen Staat und Kapital führen, für eine Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung, für die soziale Revolution und Befreiung.

Anarchistische Versammlung für Soziale Selbstbestimmung

sinelefsianarchikon@gmail.com